4. Dezember 2024 : 13:00 - 15:00

Moderation: Frank Seeliger (er) (TH Wildau, Deutschland)

Veranstaltungsraum: RAUM A

13:00 - 13:20 Der Mensch denkt, der Algorithmus lenkt? – Digitale Mündigkeit
Claudia Holzmann (Netzwerk Bibliothek Medienbildung / Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, Deutschland)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Oft merken wir nicht, wie stark uns Apps durch ihr Design beeinflussen und uns z.B. länger binden wollen. Sich der Bevormundung von Algorithmen bewusst zu werden, ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Mündigkeit. Gemeinsam wollen wir Beispiele für bevormundende Websites oder Anwendungen sammeln.

Es ist wichtig, Technik kritisch zu hinterfragen und sich nicht von Algorithmen oder anderen digitalen Einflüssen bevormunden zu lassen. Oft nehmen wir gar nicht wahr, wie viel Denkarbeit uns eine App abnimmt oder wie sehr uns die Architektur der Anwendung einlädt, doch noch ein bisschen länger zu bleiben. Und noch ein bisschen länger… Nach einem kurzen Input zum Thema digitale Mündigkeit werden gemeinsam schlechte Beispiele (und vielleicht auch gute) aus IT-Anwendungen gesammelt. Das kann gehen von ewig langen Cookie-Abfragen oder unterschiedlich nervenden Captchas über die Möglichkeit, Änderungen vorzunehmen bis zur zeitraubenden Suche der “Konto löschen”-Möglichkeit.

13:20 - 13:40 Du willst in die Bib? Überzeuge den Türsteher – Ein interaktiver Einstieg ins Chatbot-Design und System Prompting
Simon Kugler (er/ihm) (TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Deutschland), Elena Luz (sie/ihr) (TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Deutschland)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Wir möchten Interessierten in dieser Session einen einfachen Einstieg ins Thema Chatbot-Design geben und fordern Euch daher heraus: Stellt Euch unserem Türsteher, dem Bib-Bouncer, und findet heraus, ob Ihr genug 'im Köpfchen habt', um in die Bibliothek zu kommen.

Mit den entsprechenden Tools, sowie der Bereitschaft zum Ausprobieren und Testen können relativ einfach eigene Chatbots erstellt werden. Generative KI in Bibliotheken, zum Beispiel im Bereich der Vermittlung, muss spezifische Anforderungen erfüllen: Diese können mithilfe eines sogenannten System Prompts erfasst werden, der durch gezielte Anweisungen die Rahmenbedingungen des KI-Modells (z.B. Antwortlänge, Themenschwerpunkte, Kreativität des Bots etc.) steuert und optimiert. Die Session richtet sich an alle, die sich mit dem Thema KI in Bibliotheken auseinandersetzen möchten. Im Vordergrund steht dabei der Gedanke des kollegialen Austausches und der gemeinsamen Auseinandersetzung/Reflexion über den Einsatz von KI in spartenspezifischen Anwendungsbereichen. Gemäß dem Tagungsmotto „Digitale Teilhabe“ möchten wir dazu ermutigen, die Technologie zu verstehen und selbst anzuwenden, um so den Zugang zu digitalen Inhalten und Services für ein breites Publikum zu verbessern. Der Bib-Bouncer ist ein Costum GPT, das mit ChatGPT erstellt wurde. Die Interaktion setzt einen ChatGPT-Account voraus. Idealerweise verfügt man zudem über ein Plus-Abo, da die Nutzungsmöglichkeiten in der kostenfreien Version für Costum GPTs stark limitiert sind.

13:40 - 14:20 💥EXKLUSIV💥 Einblick in die erste vollautomatische KIbliothek – mit KI auf neuen Wegen in der Stadtbibliothek Bad Turing
Nicolas Bach (he/him) (Student, h_da, Deutschland), Argie Kasprzik (en/ens/em/en) (ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Deutschland)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Seit die Stadtbibliothek Bad Turing Anfang dieses Jahres zur ersten “KIbliothek” weltweit zertifiziert wurde, konnte diese ihre Nutzungszahlen verzwölffachen und die Personalkosten auf einen Bruchteil senken. Das neue KIbliothek™-Konzept verbindet erstmals in der Geschichte des Bibliothekswesens die Potenziale historisch gewachsener Praktiken mit modernsten, disruptiven State-of-the-Art-KI-Technologien zu einer ganzheitlichen Herangehensweise und nutzt die sich ergebenden Synergieeffekte zur Steigerung bibliothekarischer Produktivität. Argie Kasprzik und Nicolas Bach haben die letzte in Bad Turing verbliebene Fachkraft Alex I. einen Tag lang exklusiv am Bildschirm beobachtet, um typische Arbeitsabläufe in der voll KI-getriebenen Bibliothek zu dokumentieren – doch dann kam alles ganz anders …

Mit diesem virtuellen Theaterstück wollen Argie Kasprzik und Nicolas Bach die aktuellen Entwicklungen rund um generative KI kritisch hinterfragen. Anhand eines ironisch überspitzt gezeichneten Alltagsszenarios am Bildschirmarbeitsplatz einer fiktiven Bibliothek sollen die möglichen Konsequenzen für Mensch und Gesellschaft durch einen flächendeckenden Einsatz von LLMs offengelegt und es soll auf ethische und nachhaltige Alternativen aufmerksam gemacht werden. ⚠️VORSICHT: Dieses Stück kann Spuren von generativer KI enthalten.⚠️

14:20 - 15:00 OER erstellen mit KI: was ist urheberrechtlich erlaubt und was nicht?
Yulia Loose (sie) (ELAN e.V. (Projekt "twillo"), Deutschland)
Veranstaltungsraum: RAUM A

In diesem interaktiven Workshop können Teilnehmende anhand von kleinen Fallbeispielen üben, offene Bildungsmaterialien (OER) rechtskonform mit KI anzureichern.

KI-Werkzeuge können offene Bildungsmaterialien (kurz OER) mit geringem Aufwand um Vielfaches aufwerten. Aber ist KI mit OER überhaupt rechtlich kompatibel? Sind KI-Erzeugnisse urheberrechtlich geschützt? Darf KI-Output offen lizenziert werden? Was ist aus urheberrechtlicher Sicht erlaubt und was nicht? In dieser Session werden wir anhand von kleinen Fällen (Szenarien) gemeinsam üben, KI-Werkzeuge urheberrechtskonform für die Erstellung von OER einzusetzen. Nach einem kurzen Input zu rechtlichen Aspekten der KI-Nutzung werden wir in Gruppen typische Anwendungsszenarien der OER-Erstellung mit KI durchgehen und anschließend im Plenum diskutieren.

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